IFS Logo

Energieausweise: Komplexe Begriffe einfach erklärt

In Energieausweisen finden sich viele fachmännische Erklärungen zu relevanten Begriffen. Unser Beitrag befasst sich mit anschaulichen und verständlichen Beispielen zu diesen, oft komplexen Erklärungen.
Energieausweis Erklärt

In Energieausweisen finden sich viele fachmännische Erklärungen zu relevanten Begriffen. Unser Beitrag befasst sich mit anschaulichen und verständlichen Beispielen zu diesen, oft komplexen Erklärungen.

Heizwärmebedarf (HWB):

Fachmännische Erklärung: Der HWB gibt den theoretischen Energiebedarf an, der erforderlich ist, um die Wärmeverluste eines Gebäudes durch Transmission (z.B. über Wände, Dach, Fenster) und Lüftung auszugleichen und die gewünschte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten.

An einem Beispiel erklärt: Stellen Sie sich ein Gebäude als einen Wassereimer mit Löchern vor. Das Wasser, das herausfließt, stellt die Wärme dar, die verloren geht. Der HWB besagt umgesetzt auf dieses Bild, wie viel Wasser (entspricht der Energie) Sie laufend benötigen, um den Eimer immer gleich voll zu halten.

Gesamtenergieeffizienzfaktor (fGEE):

Fachmännische Erklärung: Der fGEE ist ein Maß für die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes und berücksichtigt sowohl den Energiebedarf für Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Beleuchtung als auch die eingesetzte Energiequalität (z.B. erneuerbare gegenüber fossilen Energieträgern).

Verständlich erklärt: Das fGEE ist eine Gesamtbewertung des Energieverhaltens eines Gebäudes. Zum Beispiel: Ein Gebäude, das viel Sonnenenergie nutzt und sehr gut isoliert ist, hätte einen niedrigeren (besseren) fGEE als im Gegensatz dazu ein Gebäude ohne Sonnenernergienutzung und schlechter Isolierung.

Heizenergiebedarf (HEB):

Fachmännische Erklärung: Der HEB berücksichtigt den HWB (Heizwärmebedarf) und fügt die Energieverluste hinzu, die durch das Heizsystem, die Warmwasserbereitung und andere technische Anlagen entstehen.

An einem Beispiel erklärt: In Anlehnung an das Wasser-Beispiel unter Punkt 1: Der HEB gibt an, wie viel Wasser Sie tatsächlich aus der Wasserquelle holen müssen, um einerseits den Eimer voll zu halten (= Heizwärmebedarf) und andererseits auch einen Wasserverlust durch den Schlauch und die Pumpe, um Wasser in den Eimer zu bekommen, berücksichtigen.

Heizenergiebedarf (HEB) = Heizwärmebedarf (HWB) Gebäude + Verluste durch Zuführung des Heizwärmebedarfs zum Gebäude

Endenergiebedarf des Gebäudes (EEB):

Fachmännische Erklärung: Der EEB gibt die gesamte Energiemenge an, die ein Gebäude über einen bestimmten Zeitraum verbraucht, einschließlich Heizung, Kühlung, Warmwasser, Lüftung und Beleuchtung. Er berücksichtigt den Energieverbrauch aller technischen Anlagen und wird oft in kWh/(m²·a) ausgedrückt.

Verständlich erklärt: Denken Sie an die gesamte Menge an Energie, die ein Gebäude in einem Jahr benötigt, einschließlich Energie für Kochen und Reinigung. Anhand unseres Wasser-Beispiels ausgedrückt: Summe aus Wassereimer-Befüllen, Verlust aus Zuleitung zum Wassereimer-Befüllen und Zusatzaufwände für Sauberhalten von Wassereimer und Zuleitungen.

Fazit:

  • Der HWB (Heizwärmebedarf) bezieht sich nur auf den Wärmebedarf.
  • Der HEB (Heizenergiebedarf) bezieht sich auf den gesamten Energiebedarf für die Heizung.
  • Der fGEE (Gesamtenergieeffizienzfaktor) gibt einen Gesamtüberblick über die Energieeffizienz.
  • Und der EEB (Energiebedarf des Gebäudes) zeigt den gesamten Energieverbrauch des Gebäudes an.

Jede dieser Kennzahlen bietet eine etwas andere Perspektive auf die Energieperformance eines Gebäudes.

Gerne beraten wir Sie ausführlich in Sachen Energieausweis, oder lassen Sie sich gleich ein unverbindliches Angebot legen.

Das könnte Sie auch interessieren: